Seit mehr als 120 Jahren ist die Höllentalangerhütte des Deutschen Alpenvereins eine feste Anlaufstelle im Wettersteingebirge. In 1.387 Meter Höhe duckt sie sich in den Kessel des Höllentalangers. Nachdem sie in die Jahre gekommen und nicht mehr zu retten war, wurde sie 2013 abgerissen. Den Neubau an gleicher Stelle heizen nun zwei Öfen. Ein spannender Auftrag für Axel Götze und sein Team.
„Auch in den Neubau, so viel war von Beginn an klar, würde ein Kachelofen einziehen“, berichtet Axel Götze, der bereits einige Male für den DAV im Einsatz war. Ein zweiter Ofen sollte der Tatsache Rechnung tragen, dass der Gastraum durch eine Schiebetür in zwei Bereiche geteilt werden kann: eine große Stube, dem Hauptraum mit Ausschank, und eine kleinere für Feiern oder Seminare. Nach dem Abriss ging es im Winter an die Detailplanung. „Ein spannender Auftrag!“, so der Plauener Ofenbauer.
„Den Grundofen für die große Stube haben wir gemeinsam mit dem Architekten als modernen, teilverputzten Kubus geplant. Die grünen Kacheln des alten Ofens geben dem neuen Design eine nostalgische Note.“ Die Feuerstätte wurde so konzipiert, dass die Speicherzeit bei 10 bis 14 Stunden liegt. Um die kleine, nur bei Bedarf genutzte Stube rasch aufheizen zu können, sollte dort ein Firetube installiert werden. Das kompakte System mit großem Airmodul und runder Brennkammer wird mit einer Stahlplatte an der Wand befestigt.
So außergewöhnlich die Baustelle, so ungewöhnlich auch die Vorbereitungen. Weil es keine Zufahrtsstraße zur Hütte gibt, mussten sämtliche Materialien mit dem Hubschrauber auf den Berg gebracht werden.
„Damit die komplette Ausrüstung unversehrt auf der Baustelle ankommt, haben wir stabile Transportkisten gezimmert. Jeder Stein, jedes Stück Metall, jedes Werkzeug musste darin sicher verpackt werden.“
Die traditionellen Kacheln des alten Ofens geben dem neuen Grundofen eine nostalgische Note.
Bildnachweis: Florian Westermann